CDU Stadtverband Soest
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Offener Brief an Minister Krischer

Saatkrähenproblematik in Soest

Für die CDU Soest haben die Stadtverbandsvorsitzende Helena Brüggemann und der CDU-Fraktionsvoritzende Andre Hänsch nun einen Offenen Brief an den Minister f. Umwelt, Naturschutz und Verkehr, Oliver Krischer adressiert:

Sehr geehrter Herr Minister Krischer,

die CDU Soest wendet sich aufgrund der unerträglichen und immer noch nicht gelösten Saatkrähenproblematik in der Stadt Soest an Sie und bittet eindringlich um Ihre Hilfe! Unzählige Bürgerinnen und Bürger suchen seit Wochen und Monaten unsere kommunalen Mandats- und Funktionsträger auf und fordern seitens der Politik eine Abstellung dieses Missstandes.

Sie sind bereits mehrmals darüber informiert worden, dass seit vielen Jahren eine zunehmende Problematik für die Menschen in Soest durch die Belastungen einer wachsenden Saatkrähenpopulation besteht. Der Soester Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer hat Sie bereits schriftlich und auch im persönlichen Gespräch über die unhaltbaren Zustände informiert. Es ist Ihnen mitgeteilt worden, dass mittlerweile Brutkolonien mit 500 Nestern und 1.700 Brutpaaren in der Stadt Soest existieren. Jedes Jahr wird das gesamte Stadtgebiet von der Saatkrähenproblematik, insbesondere vom Beginn des Brutgeschäftes im Spätwinter bis zum Ende der Jungtieraufzucht im Frühsommer, erheblich betroffen. Damit ist in der Stadt Soest im Verbreitungsschwerpunkt „Hellwegbörde“ ein signifikanter Anteil des NRW-weiten Saatkrähenbestandes beheimatet.

Es ist Ihnen bekannt, dass seitens der Stadt unter Würdigung des besonderen naturschutzrechtlichen Schutzstatus der Vogelart in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde im Kreis Soest seit 2008 die unterschiedlichsten Versuche zur Vergrämung der Saatkrähen unternommen wurden. Leider ohne einschneidenden Erfolg. Deshalb hat der lokale Saatkrähenbestand in Soest eine inakzeptable und unverträgliche Populationsgröße erreicht!

Wir registrieren fortlaufend verzweifelte Anrufe und Schreiben von Bürgerinnen und Bürgern, dass in bestimmten Wohngebieten aufgrund der durch die Krähen verursachten Lärmbelästigung ein Wohnen nur noch bei geschlossenen Fenstern möglich ist. Diese Lärmbelästigung geht von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und führt mittlerweile zu gesundheitlichen Einschränkungen bei Anwohnerinnen und
Anwohnern. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass die durch die Saatkrähen verkoteten Parks und Spielplätze nicht mehr genutzt werden können, da eine Gesundheitsgefährdung gerade für die Kinder besteht. Die Verschmutzung durch den aggressiven Kot breitet sich auch auf Radwege, Hauseinfahrten und parkende Autos sowie Gärten aus. Die Bürgerinnen und Bürger sind verzweifelt und fordern eine Lösung des Problems ein.

Auf der kommunalen Ebene sind unsere Möglichkeiten aufgrund des Schutzstatus für Saatkrähen allerdings erschöpft! Hilfe kann nur von den übergeordneten Behörden geleistet werden, zu der man sich bisher leider nicht durchringen konnte. Das verschlimmert allerdings die Problematik bis zum heutigen Tag. Wir beobachten vor diesem Hintergrund eine zunehmende Verständnislosigkeit und wachsende politische Frustration bei den Bürgerinnen und Bürgern. 

Die CDU Soest appelliert im Namen vieler Bürgerinnen und Bürger der Stadt Soest dringend an Ihr Ministerium und Sie persönlich, die Stadt Soest zeitnah im Einklang mit den artenschutz- und jagdrechtlichen Regelungen bei der Bestandsregulierung und der Herabsetzung des Saatkrähenbestands zu unterstützen, um endlich zielführende Maßnahmen ergreifen zu können.

Mir freundlichen Grüßen aus Soest

Andre Hänsch,
Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Soest

Helena Brüggemann,
CDU-Stadtverbandsvorsitzende